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Das Licht der Frauen - Zanna Sloniowska

“Und er drang in mich ein, wie Gips in die Form, ohne mich zu fragen, ob ich schon zu Lebzeiten mein eigenes Denkmal werden wollte.” Zanna Sloniowska

Ein Film von Ann Kathrin Doerig.
Kamera : Benedikt Schnermann

"Und er drang in mich ein, wie Gips in die Form,
ohne mich zu fragen, ob ich schon zu Lebzeiten mein
eigenes Denkmal werden wollte."

Żanna Słoniowska

Zanna Sloniowska, geboren 1978 in Lemberg, lebt in Krakau. Wir haben sie besucht und über das Zusammenleben verschiedener Frauen , die Abwesenheit der Männer und unsere Aufgaben im Leben gesprochen. Unsere Gespräche kreisten immer wieder um Freiheit und den eigenen persönlichen Weg und wie politisch er eben ist oder sein muss.

Anna Achmatowas und Wislawa Szymborskas Poesie, vieles von Hannah Arendt unter anderem Die Freiheit, frei zu sein und Anton Cechovs Geschichten von der Liebe und von der Angst waren Teil der Vorbereitung und unserer Gespräche.

“Vielleicht werde ich das irgendwann meiner Tochter sagen : Hüte dich vor dem Mann, der mehr über dich weiss als du selbst. “

Ein Film von Ann Kathrin Doerig.
Kamera : Benedikt Schnermann

Leben,

die einzige Art Blätter zu treiben,

auf dem Sand nach Luft zu schnappen,

sich empor zu schwingen auf Flügeln;

ein Hund sein

oder sein Fell zu streicheln;

den Schmerz zu unterscheiden

von allem, was er nicht ist ;

in Ereignissen Platz zu haben,

in Aussichten unterzukommen,

zwischen Irrtümern den Kleinsten zu suchen;

einmalige Gelegenheit,

einen Augenblick zu behalten,

worüber man

bei gelöschtem Licht sprach;

und wenigstens einmal

über einen Stein stolpern,

nass zu werden im Regen,

den Schlüssel zu verlieren;

dem Funken im Wind mit den Augen folgen,

und ständig etwas Wichtiges

nicht zu wissen.

Wislawa Szymborska